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Leitfaden für dein erstes Kampfsport Probe-Training

Alles was du vor dem ersten Training wissen solltest damit es richtig gut wird!

Die Vorbereitung

Einleitung: Der erste Schritt in die Kampfsportwelt

Es ist völlig normal, dass der erste Schritt in ein neues Training oder einen neuen Sportbereich wie Kampfsport eine große Hürde sein kann. Viele Menschen fühlen sich unsicher oder nervös, wenn sie etwas Neues ausprobieren, besonders wenn es so intensiv und körperlich wie Kampfsport ist. Bei mir war das so und bei den meisten anderen habe ich das auch so erlebt. Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung kannst du sicherstellen, dass dein erstes Training eine positive Erfahrung wird. Dafür habe ich diesen Text geschrieben um dir den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Los gehts ...

Wähle das richtige Gym aus

Die Auswahl des richtigen Gyms ist von großer Bedeutung. Um längerfristig zu trainieren ist es wichtig dass du dich in deinem Gym wohlfühlst. Über die Internetseiten der Kampfsport-Schulen / Gyms kannst du einen ersten Eindruck gewinnen und beurteilen ob die Trainingszeiten und Preise für dich ok sind. Um den Trainer und deine Potentiellen Trainingspartner kennen zu lernen ist es jedoch unbedingt notwendig dass du an einem Probetraining teilnimmst.

Kontaktiere den Trainer oder das Gym

Bevor du dein erstes Probetraining beginnst, ist es wichtig, den Trainer oder das Gym zu kontaktieren. Dies gibt dir die Möglichkeit, alle notwendigen Informationen zu erhalten. Hier kannst du erfragen zu welchen Zeiten ein Probetraining möglich ist. Welche Kleidung erforderlich ist und was eventuell sonst noch zu beachten ist. Vielleicht machst du dir vor der Kontaktaufnahme eine Liste mit deinen Fragen. Eine gute Vorbereitung kann wesentlich dazu beitragen eventuelle Unsicherheiten abzubauen.

Die richtige Kleidung

Erkundige dich nach der geeigneten Kleidung für das Training. Manche Kampfsportarten erfordern spezielle Kleidung wie z.B. ein Gi. Erkundige dich ob diese für ein Probetraining erforderlich ist. Wenn spezielle Kleidung nicht erforderlich ist, wähle bequeme Sportkleidung, die nicht zu weit geschnitten ist da man sonst gerne darin hängen bleibt aber dennoch die nötige Bewegungsfreiheit ermöglicht. Ein T-Shirt und eine kurze oder lange Sporthose sollten ausreichen.

Ein paar Worte zur Hygiene

Gute Hygiene ist im Kampfsport essentiell. Dazu gehört nicht nur, dass du sauber und frisch zum Training erscheinst, sondern auch, dass du deine Fingernägel und Fußnägel kurz hältst. Lange Nägel können deinen Trainingspartnern Verletzungen zufügen und sind in den meisten Gyms nicht erlaubt.

Was du zum Training mitnehmen solltest

Kleidung

Wie oben schon beschrieben die Kleidung die du beim Training anziehst. Nimm frische Sachen mit die du nach dem Training anziehen kannst. Alles was du beim Training anhast wird total verschwitzt sein.

Waschzeug

wenn das Gym eine Dusche hat empfiehlt es sich direkt nach dem Training zu duschen. Nimm Duschgel und ein Handtuch mit.

Ausreichend zu Trinken

Hydratation ist extrem wichtig, besonders in einer so intensiven Aktivität wie Kampfsport. Bringe eine gefüllte Trinkflasche mit, um sicherzustellen, dass du während des Trainings genug Flüssigkeit zu dir nimmst. Als Getränk empfiehlt sich Wasser eventuell mit Magnesium / Vitamin oder Elektrolyt Brausetabletten.

Eventuell Ausrüstung, die du schon hast

Wenn du bereits Schutzausrüstung oder andere spezifische Ausrüstungsgegenstände hast, bringe diese mit. Es ist jedoch wichtig, dies zuvor mit dem Trainer zu besprechen, um sicherzustellen, dass deine Ausrüstung den Anforderungen des Gyms entspricht. Normalerweise ist es sehr gerne gesehen wenn du eigene Ausrüstung mitbringst da die meisten Gyms nur wenig eigene Ausrüstung haben. Ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand ist ein Zahnschutz, da es sich beim Kampfsport meist um Kontaktsport handelt, empfehle ich dir, dir einen Zahnschutz vor dem ersten Training zu besorgen.

Wenn du im Gym ankommst

Stelle dich beim Trainer vor

Es ist wichtig, dass du dich beim Trainer vorstellst, wenn du im Gym ankommst. Teile ihm mit, dass du bereits Kontakt aufgenommen hast und ein Probetraining vereinbart wurde. Dies zeigt deine Professionalität und Respekt gegenüber dem Trainingsablauf. Zu diesem Zeitpunkt kannst du auch Fragen stellen die dir vielleicht noch eingefallen sind.

Sage ihm, was du schon an Erfahrungen hast, die meisten Trainer fragen eh danach.

Es ist hilfreich für den Trainer zu wissen, welche Erfahrungen du bereits im Kampfsport oder in anderen sportlichen Aktivitäten hast. Die meisten Trainer werden danach fragen, um dich besser einordnen zu können und das Training entsprechend anzupassen.

Begrüsse deine Trainigspartner

Begrüsse die Trainingspartner die schon da sind und stelle dich mit Namen vor, eventuell werden sie dich fragen ob du neu bist, dann kannst du sagen dass du zum Probetraining hier bist. Die Begrüssung vor dem Training ist eine gute Möglichkeit einen ersten Kontakt aufzubauen und einen ersten Eindruck von den anwesenden zu bekommen. Es hilft dir auch leichter einen Partner zu finden wenn beim Training Partnerübungen gemacht werden.

Zieh deine Trainingskleidung an

Jetzt kannst du dich umziehen, die meisten Gyms haben dafür Umkleidekabienen mache aber auch nicht ...

Der Ablauf des Trainings

Aufwärmen, Technik, Sparring

Ein typisches Kampfsporttraining gliedert sich in verschiedene Phasen: Aufwärmen, Techniktraining und Sparring. Das Aufwärmen dient dazu, deine Muskeln vorzubereiten und Verletzungen vorzubeugen. Techniktraining ist der Kern des Lernens, wo du neue Bewegungen und Kombinationen übst. Sparring gibt dir die Möglichkeit, das Gelernte in einer kontrollierten Kampfsituation anzuwenden.

Die einzelnen Phasen können sehr unterschiedlich lang sein, je nachdem was der Trainer für diese Unterrichtseinheit vorgesehen hat. Das Aufwärmen enthält teilweise auch Technik spezifische Übungen um Bewegungen zu erlernen die später im Technikteil gebraucht werden.

Der Technik Teil

In diesem Teil werden dir vom Trainer Techniken gezeigt, die du dann durch nachmachen mit einem Trainingspartner selber erlernst. Dies ist ein auch geistig sehr herausforderender Teil des Trainings. Was beim vormachen so einfach aussieht kann sich ganz schnell als sehr kompliziert herausstellen. Sieh ganz genau hin und probiere die Technik so gut es geht nachzumachen. Manche Techniken brauchen einfach Zeit.

Wähle den richtigen Trainigspartner. Oft ist es sinnvoll mit jemandem zu trainieren der schon etwas fortgeschrittener ist und die Technik gut kennt. Eventuell wird der Trainer dir jemanden zuweisen.

Das Sparring

Bei vielen Kampfsportarten gibt es am Ende des Trainings ein Sparring. Sparring sind Trainingskämpfe bei denen man die erlernten Techniken ausprobieren kann. Normalerweise wird hier mit eher reduzierter Kraft gekämpft um einerseites Verletzungen zu verhindern und dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben erlernte Techniken zu testen. Sparring gibt es z.B. bei Boxen, Kickboxen, Thaiboxen, BJJ mit GI, NoGI BJJ, Luta Livre, MMA. Eventuell teilt der Trainer dir einen Sparringspartner zu, wenn du dir etwas verloren vorkommst frag den Trainer, er wird dir einen passenden Sparringspartner geben. Sage deinem Sparringspartner dass du neu bist und noch wenig Erfahrung hast, eventuell kann er dann etwas Rücksicht auf dich nehmen. Je erfahrener dein Sparringspartner ist desto eher wird er sich auf dich einstellen können. Dein Sparringspartner sollte auch in etwa in deiner Gewichtsklasse sein. In manchen Gyms ist es üblich dass Neulinge die Probetrainig machen nicht am Sparring teilnehmen, weil das du gefährich ist.

Was du vom Trainer erwarten kannst

Ein guter Trainer wird darauf achten, jedem Schüler, einschließlich der Anfänger, angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Du kannst erwarten, dass der Trainer dich während des Trainings anleitet, korrigiert und motiviert. Achte darauf, wie der Trainer mit den verschiedenen Erfahrungsstufen umgeht und ob er ein positives und unterstützendes Trainingsumfeld fördert. Erwarte jedoch nicht zu viel, wenn eine Übung 5 Minuten dauert, und 20 Teilnehmer anwesend sind hat der Trainer grade mal 15 Sekunden für jeden Teilnehmer. Dies macht eine individuelle Korrektur nahezu unmöglich. Daher sammelt der Trainer meist die Fehler und zeigt dann nochmals vor der Gruppe was alles falsch gemacht worden ist.

Kondition

Obwohl du nicht in Topform sein musst, um mit Kampfsport anzufangen, hilft ein grundlegendes Maß an Fitness, um das Training effektiver und sicherer zu machen. Leichte Konditionsübungen wie Laufen oder Radfahren vor deinem ersten Training können hilfreich sein. Überanstrenge dich nicht, wenn du merkst dass deine Kondition nicht ausreicht und du eine Pause brauchst dann sag dem Trainer oder deinem Trainingspartner bescheid.

Übernimm dich nicht / mach Pause, wenn es nötig ist

Es ist wichtig, auf deinen Körper zu hören und Pausen zu machen, wenn du sie brauchst. Überanstrenge dich nicht, besonders nicht beim ersten Training, da dein Körper sich erst an die neue Belastung gewöhnen muss. Wenn du eine Pause brauchst sage es deinem Trainigspartner oder dem Trainer. Da du ganz neu bist wird jeder auf dich Rücksicht nehmen.

Langsam und präzise ist besser als unkoordiniert und schnell

Beim Erlernen neuer Techniken ist es besser, langsam und präzise zu sein. Schnelligkeit und Kraft kommen mit der Zeit und Übung, aber eine solide Grundlage in der Technik ist entscheidend für effektiven Fortschritt. Fast jeder macht diesen Fehler, auch viele Fortgeschrittene, daher habe ich diesen Abschnitt hier mit aufgenommen auch wenn er nicht nur speziell für Anfänger zutrifft. Wenn du mit jemandem trainierst der einige Erfahrung hat wird er das sehr positiv bemerken wenn du dich bemühst die Techniken präzise auszuführen. Auch wenn du erstmal sehr langsam bist!

Nach dem Training

Ich hoffe es hat Spaß gemacht

Sicher bist du jetzt erstmal kaputt und von der Komplexität etwas überwältigt. Aber ich hoffe dass das Training eine Menge Spaß gemacht hat und du einige Momente hattest an die du dich gerne erinnerst. Ich hoffe es hat so viel Spaß gemacht dass du jetzt gerne weiter trainieren möchtest, wenn du nur nicht so total ausgepowert wärst.

Duschen ist unbedingt erforderlich

Nach einem intensiven Kampfsporttraining ist das Duschen ein Muss. Kampfsport ist eine sehr körperliche Aktivität, bei der nicht nur eigener Schweiß, sondern auch der Schweiß der Trainingspartner eine Rolle spielt. Selbst wenn das Gym regelmäßig gereinigt wird, ist deine persönliche Hygiene entscheidend, um Hautirritationen oder Infektionen zu vermeiden. Prüfe im Voraus, ob das Gym Duschmöglichkeiten bietet, dies könnte auch ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl deines Gyms sein. Manche Gyms haben keine Duschen, dann solltest du direkt nach der Ankunft zu Hause duschen.

Kleidung waschen

Sorge dafür, dass du deine Trainingskleidung nach jedem Training wäschst. Dies verhindert die Bildung von Bakterien und unangenehmen Gerüchen und hält deine Ausrüstung frisch und bereit für das nächste Training.

Lehne dich zurück und ruhe dich etwas aus

Du hast es geschafft, dein erstes Probetraining ist vorbei. Lass alles nochmal vor deinem geistigen Auge Revue passieren. Überlege wie es weiter geht, möchtest du ein anderes Gym ausprobieren oder eventuell ein zweites Probetraining? Je nach Gym ist es möglich mehr als ein Probetraining zu machen.

Beurteile, ob es dir gefallen hat

Reflektiere nach dem Training über deine Erfahrungen. Hat es dir Spaß gemacht? Was sind deine Ziele? Möchtest du in Wettkämpfen antreten, deine Kondition verbessern, Selbstbewusstsein aufbauen oder Selbstverteidigung lernen? Deine Ziele können dir helfen zu entscheiden, ob dieses Gym und dieser Kampfsportstil die richtigen für dich sind. Jedes Ziel erfordert eine andere Herangehensweise und möglicherweise ein spezialisiertes Training, also ist es wichtig, dass das Angebot des Gyms mit deinen persönlichen Erwartungen übereinstimmt.